Schultes rät von „Schnellschuss“ ab

Veröffentlicht am 06.10.2012 in Presseecho

(Schwäbische Zeitung, 21.09.12, Roland Weiß) Die Schullandschaft in Tettnang ist das eigentliche Thema bei der Veranstaltung „SPD im Gespräch“ gewesen. Der Fokus verlagerte sich aber schnell auf die Gemeinschaftsschule. „Mehr Fragen als Antworten“ – diesen Eindruck mochte mancher mitnehmen. Wie ist es nun um die Gemeinschaftsschule bestellt, das wollte die SZ von Bürgermeister Bruno Walter wissen, der am Dienstagabend – generell zum Wandel im Schulwesen -- zu bedenken gab: „Manches ist wohl mit heißer Nadel zusammengeflickt und manches noch nicht richtig gesetzlich verankert.“ Aber man habe den Prozess verstanden und sei dabei, einen Tettnanger Weg zu erarbeiten.

Wie kann er nun aussehen, dieser Tettnanger Weg – bezogen auf die Gemeinschaftsschule? Wichtig ist Bruno Walter diese Frage im Zusammenhang zu sehen, nämlich vor dem komplexen Hintergrund des Schulentwicklungskonzepts, das auf drei Säulen ruht – der Standort Manzenberg, die Ganztagesbetreuung und der inneren Schulentwicklung.

Letztere hat zum Kern, wie sich Schulen eigenständig entwickeln, aber auch wo gemeinsame Ebenen sind. „In diesem Kontext befassen wir uns mit dem Thema Gemeinschaftsschule“, steckt Walter den formellen Rahmen ab. Konkret: Dazu gehöre es, „gemeinsam mit den Lehrerkollegien von Realschule und Werkrealschule das Thema anzugehen und einen Tettnanger Weg zu finden“ -- so wie es der Stadt zukommt, kann doch nur sie als Schulträger einen Antrag auf Gemeinschaftsschule stellen, wenn dies von einer oder mehreren Schulen gewünscht wird.

Nur: „Ob dieser Weg Gemeinschaftsschule heißt oder anders aussehen wird, das kann ich im Moment nicht sagen“, so Bruno Walter, der Gymnasium und Förderschule für eine mögliche Gemeinschaftsschule nicht genannt hat, da er am Manzenberg den größeren Handlungsbedarf sieht (zugleich wissend, dass Inklusion bei der Gemeinschaftsschule ein großes Thema ist). Was spekulieren lässt, dass nur bei Einigkeit zwischen Werkrealschule und Realschule der nächste Schritt erfolgen kann.

Klar ist, dass sich aufs Schuljahr 2013/14 hin nichts tut. Denn wer auf den Herbst 2013 hin eine Gemeinschaftsschule einrichten will, müsste dies im Oktober 2012 beim Kultusministerium beantragen. „Wir werden keinen Antrag stellen“, bestätigt der Bürgermeister und fügt hinzu: „Das ist ein Prozess, der Zeit braucht.“ Davon will Walter lieber etwas mehr investieren statt einen Schnellschuss in Kauf zu nehmen.

Eine Strategie, die der Schultes für das gesamte Vorgehen rund um den Manzenberg als angebracht empfindet. Die Vielzahl an bedeutsamen Themen – von Mensa, Werkstatthaus und Außenbereich über die Zukunft der Stadthalle bis zu Fragen des Schulwegs und Verkehrs – verdeutlicht die Komplexität des schulentwicklungsplans. Sie erfordert es, sorgsam den langfristig richtigen Weg zu suchen. Denn: „Diese Investitionen müssen überlegt sein“ – speziell vor dem Kontext knapper Kassen und einer Dimension, die bei geschätzten zwölf bis 15 Millionen Euro liegt. „Da geht es um die Frage der finanziellen Möglichkeiten“, verhehlt Walter nicht. Denn schließlich gilt es, eine Aussage in die Zukunft zu transportieren: „Tettnang war immer schon ein starker Bildungsstandort“, so Walter. Offen lässt er, ob die Gemeinschaftsschule diesem Ansinnen dienlich ist.

In Heilbronn hatte er am Freitag gerade zusammen mit der Kultusministerin über die Vorzüge der Gemeinschaftsschule informiert – auf dem Rückweg bezog Norbert Zeller Stellung zur Situation in Tettnang: „Nichts übers Knie brechen“, in dieser Maxime ist sich der SPD-Politiker (Stabsstelle für die Entwicklung von Gemeinschaftsschulen im Kultusministerium) mit Bürgermeister Walter einig. Seine Begründung: „Wir wollen gute Konzepte haben und brauchen Eltern und Lehrer, die sich damit beschäftigt haben und die dahinter stehen.“

Zeller betont zudem: „Alle Schulen müssen sich mit dem Konzept auseinandersetzen.“ Ermuntern könne er nur auch die Realschule(n), sich den Erfahrungen zu stellen und einen gemeinsamen Weg einzuschlagen. Was unumgänglich sei, da alle Schularten sich mit weiter zunehmender Heterogenität der Schülerschaft befassen müssten.

Und: Norbert Zeller hofft, dass auch gymnasiale Kompetenzen eingebracht werden – samt dem Schmankerl, dass mit der Gemeinschaftsschule wieder das G9-Abitur angeboten werden könne.

Befragt nach den Eindrücken vom Dienstagabend hat Zeller mit der Vielzahl der Fragen kein Problem. „Generelle Ablehnung“ sei nicht zu spüren gewesen, vielmehr stufte er die Fragen als Bereicherung und selbstverständlich ein – als Ausdruck von Interesse eben.

Quelle

 
 

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