Serie über die neugewählten Gemeinderäte in Kressbronn erschienen in der Schwäbische Zeitung am 13.09.2014 von Linda Egger

Sven Armbruster ist eines von sechs neuen Mitgliedern im Kressbronner Gemeinderat. In den kommenden Jahren möchte er "möglichst vernünftig mit allen Gemeinderäten die Zukunft von Kressbronn gestalten". Bekannte hatten ihn dazu motiviert, sich für den Gemeinderat aufstellen zu lassen und die Idee war bei ihm auf Anklang gestoßen. "Ich bin hier geboren, das ist meine Heimat - da engagiere ich mich gerne", so der 28-Jährige.

Zwar müsse er sich in seine neue Aufgabe erst "ganz langsam rein arbeiten", dennoch gibt es einige Themen, die ihm am Herzen liegen. So möchte er sich für den "Erhalt der dörflichen Strukturen und der ländlichen Architektur" einsetzen. "Diese zwei Dinge sind identitätsstiftend", so Armbruster. Aus diesem Grund sollte seiner Ansicht nach auch in Zukunft die asymmetrische Anordnung von Straßen und Häusern stärker beachtet werden. "Es muss primär qualitativ hochwertiger Wohnraum geschaffen werden und nicht einfach nur viel Wohnraum - Qualität statt Quantität!", so der gebürtige Tettnanger weiter. Auch mehr Transparenz in der Lokalpolitik sei ihm ein wichtiges Anliegen: "Wir brauchen eine bessere Kommunikation nach außen und müssen die Bürger mehr informieren." Für Anregungen habe er zudem immer ein offenes Ohr: "Wenn irgendjemand Themen hat, kann er jederzeit auf mich zukommen." Wichtig fände er außerdem, dass sich möglichst viele Bürger an der anstehenden Bürgermeisterwahl beteiligen. "Das geht letztendlich ja jeden Kressbronner was an", betont Sven Armbruster.

Nach seinem Abitur studierte der Kressbronner Agrarökonomie in Freising und war zunächst in Neuseeland und Argentinien in großen landwirtschaftlichen Betrieben tätig. "Nach sechs Semestern habe ich aber gemerkt, dass mir das zu theorielastig ist", erzählt er. Daraufhin habe er das Studium abgebrochen und sich nach Alternativen umgesehen. Dabei versuchte er sich in verschiedenen handwerklichen Berufen, unter anderem als Landschaftsgärtner und als Koch, seinen Traumberuf fand er jedoch als Schreiner. "Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich dann für die Ausbildung entschieden habe", so Armbruster. Demnächst möchte er sich als Schreiner selbstständig machen und bereitet sich derzeit darauf vor.

Die Landwirtschaft bezeichnet der 28-Jährige jedoch nach wie vor als sein "Steckenpferd". In seiner Freizeit pflegt er gerne den Gemüsegarten seiner Großmutter, die gleich nebenan wohnt und einen kleinen Hof betreibt. Viel Zeit für Hobbys bleibt ihm nicht: "Meine Familie nimmt relativ viel Platz ein", erzählt er. Ansonsten pflege er in seiner Freizeit gerne soziale Kontakte und treffe sich mit Freunden und Bekannten. Seine Familie - damit meint er seine Frau und seinen eineinhalbjährigen Sohn Lasse, mit denen zusammen er in Betznau wohnt.