Tettnanger SPD nach 140 Jahren auch bei den Ur-Tettnangern angekommen.

Veröffentlicht am 01.11.2010 in Ortsverein

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in allen Farben

Fast alle waren gekommen, alle Parteien vertreten, Ehrenbürger, Bürgermeister, Abgeordnete, Delegierte, Jubilare. Da fiel es nicht so ins Gewicht, dass Stargast Herta Däubler-Gmelin, krankheitshalber fehlte (wir berichteten in der Samstagsausgabe). Feierstimmung kam vor allem aus der Gemeinsamkeit. So feierten alle politischen Farben gemeinsam einen der ältesten Ortsvereine des Landes.

Über die vielen verschiedenen Gäste aus allen Bereichen freute sich besonders Ortsvorsitzende Siglinde Roman. Sie führte durch die Veranstaltung und begrüßte die mehr als 80 Gäste, die den Pavillon der Musikschule füllten. Roman und der stellvertretende Ortsvorsitzende Hermann König verlasen Grußworte von prominenten Politikern und Gästen, die nicht hatten kommen können. Bürgermeister Bruno Walter erklärte dann in seinem Grußwort, wie sehr er sich über die Pluralität im Farbenspiel gemeinsamer kommunaler Arbeit freue. Auch dass es wichtig sei, verschiedene Meinungen vertreten zu sehen und so zu richtigen Ergebnissen zu kommen. Die SPD Landtagskandidatin (Ravensburg) Christel Ulmer hob hervor, dass die SPD hier zwar einen schweren Stand habe, jedoch durch die Basisarbeit der Ortsvereine für die Einbeziehung von Menschen und verschiedenen Interessen stehe.
Norbert Zeller, der langjährige SPD-Landtagsabgeordnete (Friedrichshafen) hielt dann die Laudatio. Er wies darauf hin, wie wichtig die gesellschaftliche Aufgabe sei, die gerade Sozialdemokraten wahrgenommen hätten. Und das oft auch indirekt, denn die Bismarckschen Sozialgesetze, wären ja ohne den Druck sozialdemokratischer Ideen nicht zustande gekommen. Zeller erinnerte auch daran, dass die SPD-Anhänger im Laufe der Geschichte viel riskiert und auch viel vorangebracht hätten. Das sei in der Bundespolitik so, aber auch in den Kommunalpolitik.
Anschließend nahm der Abgeordnete Zeller auch die Ehrungen für die Jubilare vor. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet Georg Schmid und Günter Helmig. Für 50 Jahre SPD erhielt Willi Rumsauer die goldene SPD-Nadel und kam, wie die anderen Jubilare mit der Urkunde sogar zu seinen Autogrammen von Sigmar Gabriel und Niels Schmid.(Die SZ berichtete)

Ingrid Koch reimte brilliant, in schwäbisch-humorvoller Art eine Fast-Liebeserklärung an die SPD und an Willi Rumsauer, der sie schließlich zur aktiven Mitwirkung motiviert hatte. Auch die witzigen Beschreibungen der Schwierigkeiten, ihr rotes Parteibuch im Tettnanger Umfeld zu vertreten, begeisterten die Zuschauer aller Couleur. Die Tettnanger Poesie-Größe erinnerte auch an die langjährige Zivilcourage der Sozialdemokraten: „Der Geist, der fehlt uns manchmal heut’“.

Den Schlussvortrag hielt der Hobbyhistoriker und Redakteur im Ruhestand, Peter Heidtmann, der die SPD im Stadtrat vertritt. Mit einer Präsentation führte er durch die 140 Jahre Sozialdemokratie in Tettnang. Durchaus kritisch beleuchtete er die Aufnahme und Bewertung der SPD in der Tettnanger Ur-Bevölkerung in den schwierigen Anfangszeiten und nach dem zweiten Weltkrieg. Der SPD-Gemeinderat wies auch auf die vielen Errungenschaften hin, die es dank Anstoßes seitens der SPD gab. Fragen des öffentlichen Nahverkehrs, der Kindergarten und –hortplätze ebenso wie umweltbewusste Energiepolitik seien ständig von den SPD-lern gefordert worden und schließlich mittlerweile teils aus örtlicher Kraft, teils aus gesetzgeberischem Druck umgesetzt worden.
Heidtmann lobte schließlich die gute Zusammenarbeit beispielsweise von Seiten der CDU (Jugendhaus) und der Grünen (Stadtbus), die eine gute Oppositionsarbeit überhaupt erst möglich mache. Durch seinen Vortrag zog sich der Hinweis, dass die SPD in Tettnang immer von wenigen vertreten wurde, und viele ihre Qualitäten nicht zu schätzen wüssten.
Dieser Eindruck konnte allerdings vor der Vielzahl der anwesenden Vertreter aller Parteien kaum nachhaltig haften bleiben. Denn Ortsvorsitzende Roman leitete mit Dankesworten an alle Beteiligten zum letzten Teil der SPD-Feier. Und dann feierte man zusammen, als diejenigen, die aktiv etwas für die Basis des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Tettnang tun: demokratische Parteiarbeit.

Mit leckeren Häppchen von der Metzgerei Gössl, kühlen Getränken vom Getränkemarkt Weinkauf und guten Gesprächen ging es
dann noch bis zum Ende des Tages weiter. Aus gegebenem Anlass wurden auf eine der ältesten Ortsgruppen der SPD im Lande Toasts ausgebracht.
Auch den gemütlichen Teil der Feierlichkeiten begleiteten die virtuos mit Jazzstandards aufspielenden Jazz X. Dezent und akzentuiert spielte sich die junge Band vielseitig durch mehrere Jazzepochen und erhielt dafür mehrfach am Abend Sonderapplaus.

(SZ Tettnang, oej)

 
 

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