Kindergärten in Friedrichshafen: „Der erste Übergang vom Elternhaus auf das System KiTa muss perfekt sein.“

Veröffentlicht am 09.12.2023 in Aktuelles

Die Situation in den Kindergärten Friedrichshafens, ist sehr angespannt. Das war der Tenor im Salon Rouge des SPD Ortsvereins, der sich im November mit dem Thema „Herausforderungen im Alltag: Wie kann die Kinderbetreuung sichergestellt werden?“ befasst hat. Nach der Begrüßung durch die Ortsvereinsvorsitzende Laura Straub, starteten Flora Ruckert-Pfaff und Niklas Uhl vom Gesamtelternbeirat der Kindergärten in Friedrichshafen mit einem Impulsvortrag.

 

Das große Problem wird schon zu Beginn der Präsentation deutlich, „Es gibt zu wenig Plätze, um den Bedarf der Kinder abzudecken“, sagt Ruckert-Pfaff. Sie macht in der Einführung deutlich, dass werdende Eltern bereits während der Schwangerschaft einen Kindergartenplatz suchen, weil sie befürchten keinen zu bekommen. Die Planbarkeit sei für werdende Eltern dennoch sehr eingeschränkt, da zur Anmeldung eines Kindes eine Geburtsurkunde benötigt werde. Für Eltern, die ihr Kind bereits ab dem sechsten Monat in die Krippe geben wollen oder sogar müssen, können so sehr schlecht planen. „Sie müssen die Elternzeit vor der Geburt beantragen, können das mit dem Kindergartenplatz aber erst danach machen. So entsteht eine Lücke in der Planung,“ kritisiert Uhl. Zudem erfolge die Anmeldung für den Kindergarten über das Online-Portal Little Bird, was allerdings in der Kindergarten-Broschüre der Stadt nicht erwähnt werde.

 

„Der erste Übergang vom Elternhaus auf das System KiTa muss perfekt sein,“ führt Ruckert-Pfaff an. Dafür sei sehr wichtig, dass das Kind in der Anfangszeit eine feste Bezugsperson habe. Gerade das sei wegen des Personalmangels nicht immer gewährleistet und der Personalmangel führte immer wieder zu kurzfristigen Schließungen von Kindergärten. Dabei bestünden gute und schlechte Kommunikationswege. In einigen Kindergärten würden kurzfristige Ausfälle mit einem Zettel an der Eingangstüre angekündigt. „Besonders schlecht ist es für Eltern, die morgens vor verschlossener Tür am Kindergarten stehen und dann nicht wissen, wo sie ihr Kind unterbringen sollen,“ so Ruckert-Pfaff. Das Problem des Personalmangels ließe sich nicht durch helfende Eltern lösen, da der Kindergarten als geschützter Bereich damit im Konflikt stehe. Eine Lösung sei aber der freiwillige Einsatz von Eltern als Spül- oder Lesehilfe.

 

In der anschließenden Diskussionsrunde blickte der erste Beitrag auf die Sicht der Erzieherinnen und Erzieher. Teilweise meckerten Eltern in einer Art und Weise, die demotivierend auf das Personal wirke. Ein Diskussionsteilnehmer forderte die KiTa neu zu denken und mit Hilfskräften, wie Verwaltungs- und Hauswirtschaftshilfen auszustatten. Es brauche keinen Pädagogen, um Windeln zu wechseln. Insgesamt müsse ein besseres Klima in der KiTa geschaffen werden, um Burnouts zu vermeiden. SPD-Gemeinderat Werner Nuber ergänzt zum Personalmangel, dass Friedrichshafen viel tue, um Personal zu gewinnen, damit aber den umliegenden Kommunen Personal entziehe. Er berichtet von seinen Kindern, bei denen vor knapp zwei Jahrzehnten noch keine großen Probleme auftraten. Die Öffnungszeiten seien damals zwar kürzer gewesen, aber dafür habe eine gewisse Planbarkeit bestanden. Auf die Frage nach dem Abbau bürokratischer Hürden bei ehrenamtlicher Hilfe, antwortet ein weiterer Teilnehmer. „Es braucht immer eine zweite Kraft, die die Aufsicht der Kinder übernimmt.“ Weiter führt er aus, dass man nicht zu viel an Hilfskräfte auslagern dürfe, da diese als ungelernte Kräfte das Gleichgewicht zwischen Bildungs- und Betreuungseinrichten verzerrten. Abschließend stellt Niklas Uhl fest, dass das System Notbetreuung nicht kurzfristig zu beseitigen ist und wohl länger anhalten wird. Er schlägt vor einen Pool an Erziehrinnen und Erziehern einzurichten, der auch Trägerübergreifend zur Anwendung kommen kann.

 

Im Schlusswort hält die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Laura Straub fest, dass Frauen ein Recht haben, nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen und die Verfügbarkeit eines KiTa-Platzes daher gegeben sein muss. Der SPD-Ortsverein nimmt vielfache Anregungen sowie Ideen aus der Veranstaltung mit und wird diese in Form von Anträgen in den Gemeinderat einbringen. Zudem fließen die Überlegungen zum Teil in das Wahlprogramm der SPD vor Ort ein. Die Genossinnen und Genossen setzen sich weiterhin für kindergerechte KiTas für alle in Friedrichshafen ein.

 
 

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