Meckenbeuren: B30-Korridor Mitte stößt auf Ablehnung

Veröffentlicht am 11.09.2015 in Fraktion

Die SPD-Spitzenkandidaten aus dem Bodenseekreis und dem Landkreis Ravensburg informierten sich in Brugg über die geplante Trasse Korridor Mitte an der B30. Das Aktionsbündnis gegen den B30-Korridor Mitte führte viele Argumente gegen die Trassenvariante an.

Die beiden SPD-Landtagskandidaten Dieter Stauber (Wahlkreis Bodensee) und Heike Engelhardt (Wahlkreis Ravensburg), Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion sowie der SPD-Gemeinderatsfraktion aus Meckenbeuren und des SPD-Ortsvorstands informierten sich am Donnerstagnachmittag über die geplante Trasse Korridor Mitte für die Linienführung der B30 zwischen Ravensburg-Unter eschach und Friedrichshafen. Organisiert hatten die zweistündige Kutschfahrt und den Spaziergang durch das möglicherweise betroffene zum Teil landwirtschaftlich genutzte, zum Teil naturnahe Wald- und Wiesen-Gebiet bei Brugg das Aktionsbündnis gegen den B30-Korridor Mitte.

Oliver Frei, Sprecher des Aktionsbündnisses, erläuterte, dass er und seine Mitstreiter die Lösung Korridor Mitte als die schlechteste der drei Möglichkeiten der Umgehung Meckenbeurens durch die B30-neu ansehen. Ein Halt wurde am Schaugerüst bei Brugg gemacht. Es kennzeichnet die Stelle, wo möglicherweise eine Brücke über die Südbahn entstehen müsste. Die Brücke dürfte mindestens 4,20 bis 4,30 Meter hoch in der Landschaft stehen. Frei erläuterte an einem Geländeprofil, dass dieses von der jetzigen B30 Richtung Schussen immer weiter abfällt. Um den nach den bisherigen Überlegungen dreispurig geplanten Verkehr über diese Brücke zu bringen, müsste eine lange Rampe Mitten in die Landschaft gebaut werden. Frei bezweifelt aufgrund der notwendigen Kurven zudem, dass mit 100 Stunden kilometern gefahren werden kann. „Das wird wie eine Burgmauer“, so Frei, „die den Norden Meckenbeurens vom Rest abschneidet.“ Dazu komme, dass der Grund feucht ist und erst befestigt werden müsste.

Aber, so der Sprecher des Aktionsbündnisses weiter, dies sei baulich nicht der einzige Nachteil. Für den Korridor Mitte werden im Gegensatz zu der West- und Ostumfahrung zwei Brücken gebraucht. Eine weitere nur wenig weiter jenseits der Bahnlinie über die Schussen, wobei dieses Gelände Überschwemmungsgebiet ist und, wie Frei später im Wald am Beispiel des Lehmbachs zeigte, der Boden dort aufgrund seiner Beschaffenheit, Sand auf Lehm mit viel Grundwasser dazwischen, Richtung Schussen abrutscht.

Weitere Argumente wurden angebracht. So führe eine solche Trassenführung zu erheblicher Lärmbelästigung der Anwohner in Brugg, an der Schillerstraße und im Wohngebiet Rebleweiher. Die intakten Vollerwerbs-Landwirtschaftbetriebe verlören durch den Bodenverbrauch einen Teil ihrer Flächen, ohne dass in der Nähe Alternativen vorhanden wären. Biotope für Pflanzen und Tier werden vernichtet – um nur einige weitere Begründungen zu nennen.

„Ihre Argumente sind nachvollziehbar“, meinte Norbert Zeller, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Und Dieter Stauber kommentierte: „Bis jetzt habe ich noch kein einziges Statement für die Trasse Mitte gehört und selbst diejenigen, die den Vorschlag eingebracht haben, verweigern den Vaterschaftstest.“

 

Fragen und Antworten zum Planungsstand

Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen hat eine Broschüre herausgegeben, in der die Begründungen und wichtigsten Antworten zum jetzigen Planungsstand gegeben werden. Die Veranstaltung zur Information der SPD am Donnerstag ist übrigens keine Reaktion auf diese Veröffentlichung, wie Sprecher Oliver Frei betonte.

Das RP nennt noch einmal ausführlich die Gründe für den Bau der B30neu. Bekannt ist das Gesamtsystem unter dem Namen „Planungsfall 7“, der zu einer Entlastung der Bevölkerung nördlich des Bodensees vom Straßenverkehr führen soll. Dazu gehört die Verbindung der B30neu von Ravensburg-Untereschach über Meckenbeuren nach Friedrichshafen und der Anschluss der B30 an die B467 über Meckenbeuren Richtung Tettnang. Es gibt drei Varianten: „West“, „Mitte“ und „Ost“. Nach der Linienführung variieren die Streckenlängen zwischen 11,3 (West) und 16,6 Kilometern (Ost). Die Baukosten liegen geschätzt zwischen 110 und 150 Millionen Euro. Derzeit ist das RP bei der Vorplanung. In dieser müssen zwingend alle verkehrlich wirksamen Varianten untersucht werden.

Informationen im Internet:
www.rp-tuebingen.de/ Abteilung 4/Straßenbau Süd

Erschienen auf: suedkurier.de

 
 

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